Kurz: Eine Middleware arbeitet als Vermittler zwischen mindestens zwei Softwarelösungen. Mit ihr als Verbindungsglied ermöglichen sich Unternehmen reibungslose Abläufe – zu jeder Zeit, an jedem Ort, zu allen Anwendungen. Selbst komplexe Datenbanken und wachsende Strukturen meistert sie mühelos, sofern Aspekte wie Big Data von Anfang berücksichtigt werden.
Präziser: Stellen Sie sich ein zentrales Anwendungssystem vor, das mit jedem Ihrer Systeme kommuniziert. Mit ihr erhalten Sie Zugriff zu allen vorliegenden Informationen – und zwar von einer einzigen Oberfläche aus. Benötigt ein System die Informationen einer anderen Software? Kein Problem! Die werden kurzerhand in Echtzeit vermittelt. Immer aktuell, immer zugänglich. Selbst bei Anwendungen, die nicht miteinander kompatibel sind.
Genau so ein Anwendungssystem ist die Middleware.
Ein anderes Bild: Zwei Softwares wollen miteinander kommunizieren, sprechen aber verschiedene Sprachen. Intensive Gespräche können dadurch nicht entstehen – die Kommunikation scheitert. Eine Middleware versteht beide Anwendungen. Wird sie zwischengeschaltet, agiert sie als Dolmetscher und vermittelt alle gewünschten Informationen. Schnell, einfach und unkompliziert.
Die Middleware agiert also als Zentrum von Systemlandschaften, die andernfalls entkoppelt voneinander bedient werden müssen.
Richtig.
Nur benötigt eine API (integrierte Programmierschnittstelle für andere Systeme) alle Informationen in einer bestimmten Datenbank, um sie verwenden zu können. Eine Middleware braucht das nicht: Erforderliche Informationen aus anderen Systemen werden bei jeder Anfrage individuell bezogen. In Echtzeit und performanceorientiert.
Ähnlich wie eine Middleware ermöglichen Werbservices die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M-Kommunikation). Sprich: den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Anwendungen. Doch ein Webservice stößt schnell an seine Grenzen – ohne grafische Oberfläche für Nutzer, ohne Flexibilität für interne Prozesse und ohne Automatisierung.
Ist alles nicht notwendig, denken Sie? Klar, es geht auch ohne. Aber ein Webservice ermöglicht Ihnen weder flexible noch individuelle Anpassungen. Eine Middleware schon. Konkret bietet sie:
Sehr von Vorteil und dennoch kein Muss: Die GUI (Graphical User Interface, deutsch: „Grafische Benutzeroberflache“) bietet entscheidende Hilfestellung in der Usability. Selbst wer nicht in der Technik bewandert ist, kann mühelos – und vor allem schnell – mit der Middleware interagieren. User können grundlegende (Vor-)Einstellungen wählen, um die Prozesse auf ihr Unternehmen zuzuschneiden. Sie können:
Intuitiv lesbar und schön dargestellt: Mit der Middleware werden nicht nur alle Daten gebündelt gesammelt, sondern bei Bedarf strukturiert abgebildet. Und das Ganze mit der Möglichkeit, die GUI jederzeit flexibel anzupassen oder zu erweitern: Häufig hat die Middleware dafür ein modulares Framework, Entwicklungsrichtlinien oder anderweitig standardisierte Bausteine.
Und wer getrost auf diese Benutzeroberfläche verzichten kann, tut das einfach: Für den eigentlichen Betrieb ist die GUI nämlich nicht zwingend erforderlich.
Die Anbindung an jedes beliebige System ist für einen Webservice nichts Neues. Was die Middleware aber durchaus unterscheidet, ist die mögliche Kommunikation in jede Richtung. Auch nach innen. Konkret heißt das: Sie kann auf verschiedene Datenquellen wie Host-Systeme und Datenbanken zugreifen – selbst systemübergreifend. Ein Webservice hingegen benötigt alle Informationen für die Verarbeitung gebündelt in nur einer Datenquelle.
Was der Webservice also nicht kann – die Middleware aber schon:
Ein Beispiel: Beim Abfragen des aktuellen Lagerbestandes stellt der Shopbetreiber fest, dass ein Artikel den Mindestbestand bereits unterschreitet. Diesen konnte er zuvor für die Artikel selbst festlegen. Da das Shopsystem über die Middleware mit dem Mailserver verbunden ist, kann er eine automatische Bestellung dieses Artikels aufgeben. Mit nur einem Mausklick.
Zwei Datenquellen, die miteinander agieren können und dadurch interne Prozesse beschleunigen. Ohne die Middleware müsste der Online-Händler erst ins Postfach, den Artikel raussuchen und eine Bestellung aufgeben. Oder den B2B-Shop aufrufen, von dem er seine Produkte bezieht.
Es ist das Herzstück jeder Middleware: Das Cron-System ist in der Regel bereits im Betriebssystem einer Middleware eingebaut und dient vor allem zur Automatisierung und Konsolidierung.
Immerhin werden mit einer Middleware nicht nur Daten gebündelt – es entstehen auch zahlreiche neue Möglichkeiten und Potenziale. Damit eine Middleware aber korrekt mit allen Daten und vor allem ohne Performanceeinbußen arbeiten kann, sind komplexe Rechenabläufe notwendig. Diese laufen für gewöhnlich automatisiert im Hintergrund ab. Und hier kommt das Cron-System zum Einsatz: Es startet regelmäßig zeitgesteuerte Aufgaben, die CronJobs. Die Aufgaben mitsamt aller Konfigurationen werden zuvor individuell eingestellt und können unter anderem so aussehen:
Es gibt je nach gewählten Kriterien zahlreiche Unterscheidungsebenen von Middleware. Die Unterteilung in Schichten kann etwa wie folgt ausfallen:
Eine weitere Möglichkeit besteht in der zweckorientierten Differenzierung: Je nach Problem oder Herausforderung im Unternehmen ist ein anderer Schwerpunkt zu setzen. Wir konzentrieren uns aber auf die beiden Anwendungsformen Enterprise- und Platform-Middleware und zeigen prägnante Unterschiede auf.
Enterprise-Middleware | Platform-Middleware | |
---|---|---|
verbindet: | Softwarekomponenten oder Unternehmensanwendungen | Applikationsarchitekturen |
Einsatz bedingt durch: | zwei Seiten eines Computernetzwerks | Fusion und Übernahmen oder Nutzung externer Software |
schafft: | Softwareebene zwischen Betriebssystem und Anwendungen | Interkonnektivität auf den Ebenen der Entwicklungsumgebung, Produktion und Test |
Aufgaben: | Unterstützung komplexer und distribuiert laufender Softwareanwendungen | Datenaustausch zwischen Anwendungen oder Datenbanken und Dateien |
Sie schlägt Brücken zu verschiedenen Anwendungen und Datenquellen. Sie schafft einen konsequenten, schnellen und sicheren Datenaustausch. Und sie bringt Unternehmensprozesse auf ein neues Level. Eine Middleware kann all das – wenn man die Middleware lässt.
Konkret bedeutet das: von Anfang die Herausforderung realistisch und zukunftsorientiert zu betrachten. Komplexe Strukturen und hohe Datenmengen sind beides wichtige Themen, die nicht verschönert werden dürfen. Andernfalls kann selbst eine Middleware mit der Zeit nicht alle Anforderungen meistern.
Der Einsatz von Big Data ist nichts Neues und kann jedes Unternehmen betreffen. Deshalb: Berücksichtigen Sie alle möglichen Hürden bereits im Voraus.
Wir vereinbaren mit Ihnen kurzfristig einen Termin, um Ihre aktuellen Prozesse zu beleuchten und um ungenutzte Automatisierungspotenziale zu identifizieren.